Der kommerzielle Meeresfischfang bedient sich einer Vielzahl von Methoden, um die verschiedenen Fischarten in den Weltmeeren effektiv zu nutzen. Jede Methode hat spezifische Herausforderungen und setzt auf unterschiedliches Fanggerät sowie verschiedene Arten von Netzen, die jeweils auf die Bedingungen der Gewässer abgestimmt sind. Zu den bekanntesten Fangmethoden zählen die Schleppnetz-, Langleinen-, Grundschleppnetz- und Treibnetzfischerei.
Die Preise für die verschiedenen Fangmethoden variieren stark und hängen von vielen Faktoren ab, einschließlich der Art des Fanggeräts, der Wartung der Ausrüstung, der Treibstoffkosten und nicht zuletzt der Nachhaltigkeit der Fischbestände. Kommerzielle Fischereiunternehmen müssen daher eine Balance zwischen Effizienz, Kosten und ökologischer Verträglichkeit finden, um langfristig wirtschaftlich und verantwortungsvoll operieren zu können.
Die Schleppnetzfischerei ist eine weitverbreitete und hochproduktive Methode im kommerziellen Hochseefischfang. Diese Technik, bekannt für ihre Effizienz beim Fang großer Fischmengen, wird jedoch aufgrund ihrer Umweltauswirkungen auch stark kritisiert.
Schleppnetze sind extrem groß dimensionierte Netze, die hinter Fischereischiffen durch das Wasser gezogen werden. Ihre enormen Dimensionen, die der Fläche von bis zu fünf Fußballfeldern entsprechen können, und eine Länge von bis zu 1.500 Metern erreichen, ermöglichen es, bei einem einzigen Durchgang bis zu 500 Tonnen Fisch zu fangen. Diese Netze werden hauptsächlich in der Hochseefischerei eingesetzt, um auf effiziente Weise große Fischschwärme, insbesondere von Arten wie Hering, Makrele und andere pelagische Fische, zu erfassen.
Ein gravierendes Problem der Schleppnetzfischerei ist der hohe Anteil an Beifang. Da die Netze nicht selektiv sind, fangen sie neben den Zielarten auch eine Vielzahl anderer Meerestiere, einschließlich junger Fische, Meeressäuger, Schildkröten und Seevögel. Der Beifang wird oft als unerwünscht betrachtet, da für diese Tiere keine kommerzielle Nutzung besteht, was zu ihrer Auswerfung und in den meisten Fällen zu ihrem Tod führt.
Die ökologischen Konsequenzen der Schleppnetzfischerei sind weitreichend. Die zurückgeworfenen Meerestiere verenden meist, was zu einem sinnlosen Verlust von Leben führt. Darüber hinaus führt die Störung der Meeresböden, besonders bei Grundschleppnetzen, zu einer Zerstörung der Habitate bodenlebender Arten. Dies kann langfristig zu einer Verringerung der Biodiversität und zu ökologischen Ungleichgewichten führen, da wichtige ökologische Funktionen wie die Nahrungsnetzstruktur und Habitatdienstleistungen gestört werden.
Um die negativen Auswirkungen der Schleppnetzfischerei zu mindern, werden verschiedene Managementansätze und technologische Entwicklungen verfolgt. Dazu zählen die Einführung von selektiveren Fangmethoden, die Verbesserung der Netze mit Fluchtmöglichkeiten für Nicht-Zielarten und die Festlegung von Fangquoten, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen. Zusätzlich gibt es Bemühungen, geschützte Meeresgebiete einzurichten, in denen die Schleppnetzfischerei verboten ist, um die Regeneration der Fischbestände und den Schutz der maritimen Ökosysteme zu fördern.
Die Langleinenfischerei ist eine gängige Methode in der kommerziellen Hochseefischerei, die für ihre Effektivität beim Fang bestimmter Fischarten wie Thunfisch und Schwertfisch bekannt ist. Diese Methode nutzt jedoch extrem lange Leinen mit zahlreichen Haken, was sie sowohl effizient als auch ökologisch problematisch macht.
Langleinen können beeindruckende Längen von bis zu 130 Kilometern erreichen und sind mit über 20.000 Köderhaken bestückt. Als Köder dienen häufig Tintenfisch und Makrelen, die aufgrund ihrer Anziehungskraft auf Raubfische wie Thunfisch und Schwertfisch verwendet werden. Die Leinen werden entweder an der Meeresoberfläche ausgelegt, um pelagische Arten zu fangen, oder am Meeresboden in Tiefen von bis zu 5.000 Metern für bodenlebende Arten wie den Schwarzen Seehecht.
Obwohl die Langleinen so platziert werden, dass sie spezifische Fischarten anlocken, besteht ein erhebliches Risiko für nicht beabsichtigte Fänge, insbesondere für Meeressäugetiere und Meeresvögel. Vögel, die auf die Köder beim Auslegen der Leinen stoßen, können sich leicht in den Haken verfangen und verenden qualvoll. Ebenso können Meeressäugetiere wie Delfine und Wale in den Leinen hängen bleiben, was oft zu Verletzungen oder Tod führt.
Die ökologischen Auswirkungen der Langleinenfischerei sind nicht zu unterschätzen. Der Beifang von nicht zielgerichteten Arten kann erhebliche Störungen in den marinen Ökosystemen verursachen. Die Reduzierung der Populationen von Raubvögeln und Meeressäugetieren kann das Gleichgewicht der marinen Nahrungsketten stören und hat weitreichende Konsequenzen für die Biodiversität und Gesundheit der Ozeane.
Um die negativen Auswirkungen der Langleinenfischerei zu minimieren, werden zunehmend Regulierungsmaßnahmen und verbesserte Technologien eingesetzt. Zu diesen Maßnahmen gehören die Einführung von Vogelschutzvorrichtungen, die Verwendung von weniger sichtbaren Leinen im Wasser, um die Wahrscheinlichkeit des Verfangens von Meeressäugern zu verringern, und strenge Quoten für den Fang bestimmter Arten. Darüber hinaus sind internationale Abkommen und strengere Vorschriften erforderlich, um sicherzustellen, dass diese Praktiken nachhaltig und verantwortungsbewusst durchgeführt werden.
Die Grundschleppnetzfischerei ist eine weitverbreitete Methode in der kommerziellen Fischerei, die darauf abzielt, Bodenlebewesen wie Plattfische, Krabben und Schollen zu fangen. Diese Technik zeichnet sich durch den Einsatz schwerer Netze aus, die über den Meeresboden gezogen werden, was sowohl effektiv als auch umstritten ist.
Grundschleppnetze sind mit schweren Gewichten und Rollen ausgestattet, die es ermöglichen, die Netze über den Meeresboden zu ziehen. Diese Methode ist besonders effektiv für den Fang von Bodenfischen, da das Netz in direkten Kontakt mit dem Meeresboden kommt und die dort lebenden Arten einschließt. Das Aufwühlen des Meeresbodens durch die Netze wird oft mit dem Pflügen eines Ackers verglichen, da es den Boden umdreht und gleichzeitig Lebewesen und Pflanzen erfasst.
Die Grundschleppnetzfischerei verursacht erhebliche ökologische Schäden. Der Meeresboden wird stark aufgewühlt, was zu einer Zerstörung von Lebensräumen führt. Empfindliche Ökosysteme wie Kaltwasserkorallenriffe und Seegraswiesen, die eine hohe biologische Vielfalt beherbergen und wichtige ökologische Funktionen erfüllen, sind besonders gefährdet. Die Zerstörung dieser Habitate führt zu langfristigen Schäden an der Meeresbiodiversität und beeinträchtigt die natürlichen Prozesse wie Nährstoffkreisläufe und Jungfischschutz.
Ähnlich wie andere kommerzielle Fangmethoden ist auch die Grundschleppnetzfischerei mit einem hohen Anteil an Beifang verbunden. Viele Meerestiere, die nicht Ziel der Fischerei sind, wie Seesterne, junge Fische und nicht kommerzielle Arten, werden unbeabsichtigt gefangen. Dieser Beifang wird oft tot oder schwer verletzt ins Meer zurückgeworfen, was zu einer Verschwendung von Meeresleben und weiteren ökologischen Problemen führt.
Zur Reduktion der negativen Auswirkungen der Grundschleppnetzfischerei werden verschiedene Ansätze verfolgt. Dazu gehören technische Verbesserungen der Netze, die weniger invasiv sind und weniger Schäden am Meeresboden verursachen. Auch die Einrichtung von Schutzgebieten, in denen die Grundschleppnetzfischerei verboten ist, trägt dazu bei, wichtige Lebensräume zu erhalten. Darüber hinaus wird die Entwicklung von nachhaltigeren Fangmethoden gefördert, die die ökologischen Schäden minimieren und den Beifang reduzieren.
Die Treibnetzfischerei ist eine weitere gängige Technik in der kommerziellen Hochseefischerei, die für den Fang von einer breiten Palette von Fischarten eingesetzt wird. Diese Methode nutzt große Netze, die im Wasser vertikal positioniert und durch Bojen an der Oberfläche sowie Gewichte am Boden gehalten werden.
Treibnetze sind im Wesentlichen schwimmende Barrieren, die senkrecht im Wasser angeordnet sind. Sie können mehrere Kilometer lang sein und sind so gestaltet, dass Fische, die mit dem Netz in Kontakt kommen, sich darin verfangen. Die Netze werden typischerweise in Regionen ausgelegt, in denen hohe Konzentrationen von kommerziell wertvollen Fischen wie Lachs, Thunfisch und Makrele vorhanden sind. Durch die Bojen bleiben die Netze an der Wasseroberfläche, während die Gewichte dafür sorgen, dass sie sich nicht horizontal verschieben.
Ein erhebliches Problem bei der Treibnetzfischerei ist der hohe Anteil an Beifang. Da die Netze nicht selektiv sind, fangen sie eine Vielzahl von Meerestieren, darunter auch bedrohte Arten wie Meeresschildkröten, Haie und Delfine. Diese nicht zielgerichteten Fänge können oft nicht überleben, nachdem sie aus dem Netz befreit oder zurück ins Meer geworfen werden, was zu erheblichen ökologischen und ethischen Bedenken führt.
Ein besonders gravierendes Problem entsteht, wenn Treibnetze im Meer verloren gehen. Diese verlorenen Netze, oft als Geisternetze bezeichnet, fahren fort zu "fischen", ohne dass sie überwacht oder kontrolliert werden können. Geisternetze stellen eine lang anhaltende Bedrohung für das marine Leben dar, da sie weiterhin Tiere fangen und töten können. Sie tragen zu den Müllmengen im Ozean bei und schädigen die marine Umwelt über Jahre hinweg.
Die räuberischen Methoden des kommerziellen Fischfangs hinterlassen tiefe Spuren in den Ozeanen. Überfischung, Lebensraumzerstörung und Beeinträchtigung von nicht-zielgerichteten Arten sind ernste Probleme.
Besorgniserregend ist auch, dass 20% des weltweiten Meeresfischfangs nicht direkt für den menschlichen Verzehr genutzt wird, sondern für die Herstellung von Fischmehl, das in der Aquakultur als Futtermittel verwendet wird.
Dieser Kreislauf verstärkt die Dringlichkeit, nach nachhaltigeren Alternativen.
Eine vielversprechende Lösung für das andauernde Problem des übermäßigen Fischfangs besteht darin, auf die Larven der Schwarzen Soldatenfliege als nachhaltige Futterquelle umzusteigen. Diese Insektenlarven zeichnen sich durch ihre außergewöhnliche Nährstoffdichte und insbesondere ihren hohen Proteingehalt aus, was sie zu einer hervorragenden Futterquelle für Fische macht.
Die Verwendung von Soldatenfliegenlarven, anstatt von Fischmehl, in der Fischfutterproduktion bietet nicht nur eine qualitativ hochwertige Nahrungsquelle, sondern trägt auch dazu bei, die Überfischung der Ozeane zu reduzieren.
Durch die Umstellung auf ressourcenschonende Praktiken können wir einen wichtigen Schritt hin zu einer nachhaltigeren Nutzung der Meeresressourcen und zur Erhaltung der Ökosysteme unserer Ozeane machen.
Insgesamt stehen wir vor der großen Herausforderung, eine nachhaltigere Zukunft für den Meeresfischfang zu gestalten. Die Vielfalt der eingesetzten Fangmethoden erfordert sorgfältige Überlegungen, um die Belastungen auf die Ökosysteme der Meere zu minimieren. Der Einsatz von Alternativen, wie der Nutzung von Soldatenfliegenlarven, ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.
Es liegt in unserer Verantwortung, die Balance zwischen der Nutzung der Meeresressourcen und dem Schutz der Ozeane zu finden, um eine gesunde und nachhaltige Zukunft für unsere Weltmeere zu gewährleisten.
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