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Igel - Steckbrief

Der Igel, ein kleiner stacheliger Bewohner unserer Gärten und Wälder, fasziniert die Menschen schon seit Langem. Er ist nicht nur wegen seines einzigartigen Aussehens und seiner interessanten Lebensweise bekannt, sondern auch wegen seiner Rolle in unserem Ökosystem.
Redakteur

"Eines späten Abends, als ich die ruhige Straße entlangging, fiel mein Blick auf etwas Kleines und Rundes auf dem Asphalt. Es war ein Igel, der sich scheinbar verirrt hatte und mitten auf der Straße umherirrte. In diesem Moment wurde mir klar, wie gefährlich unsere alltäglichen Wege für diese schutzbedürftigen Geschöpfe sein können und wie wichtig es ist, auf sie Acht zu geben."

Dieser Steckbrief soll als kurze Vorstellung des Igels dienen. In den nächsten Beiträgen werden wir noch tiefer in seine Welt eintauchen.

Aussehen

  • Der Igel ist ein kleines Säugetier, das vor allem für seine charakteristischen Stacheln bekannt ist. Diese Stacheln, die eigentlich modifizierte Haare sind, bedecken den Rücken des Igels und bieten Schutz vor Raubtieren. Ein ausgewachsener Igel besitzt zwischen 5.000 – 7.000 Stacheln
  • Ihre Stacheln besitzen Igel schon bei der Geburt, da sind sie jedoch noch weich
  • Die Farbe der Stacheln variiert von hellbraun bis dunkelgrau, während der Bauch weicher und typischerweise mit grauem oder braunem Fell bedeckt ist.
  • Jeder Stachel eines Igels ist mit einem eigenen Muskel ausgestattet. Durch ein komplexes Zusammenspiel dieser Muskeln ist der Igel in der Lage, sich in Gefahrensituationen zu einer Kugel einzurollen

Größe & Gewicht

  •  Ein ausgewachsener Igel misst etwa 20 bis 30 Zentimeter in der Länge und wiegt zwischen 400 und 1200 Gramm

 

Winternest (Alles rund um den Winterschlaf)

  • Die Auswahl eines geeigneten Winterquartiers ist entscheidend für das Überleben des Igels während der kalten Monate.
  • Das Winternest sollte gut isoliert sein und vor Feuchtigkeit geschützt werden, um den Igel vor den Widrigkeiten des Winters zu bewahren.
  • Igel verwenden natürliche Materialien wie Laub, Gras und Zweige, um ihre Nester zu bauen und sich für den Winterschlaf vorzubereiten.
  • Die sorgfältige Vorbereitung des Nestes spielt eine wichtige Rolle für den erfolgreichen Winterschlaf des Igels und seine Gesundheit.

Einzelgänger - Igel

  • Einzelgängerisches Verhalten ist typisch für Igel außerhalb der Paarungszeit, wenn sie in der Regel allein leben und ihr eigenes Revier verteidigen.
  • Während der Paarungszeit werden Igel aktiver in der Suche nach Partnern, aber ihr grundlegendes Einzelgänger-Dasein bleibt bestehen.
  • Territorialverhalten und Reviermarkierung sind wichtige Aspekte des Lebens eines Einzelgängers, da Igel ihr Gebiet gegenüber Artgenossen verteidigen.
  • Selbstständiges Leben außerhalb der Paarungszeit ermöglicht es den Igeln, ihre eigenen Wege zu gehen und sich auf die Suche nach Nahrung und Unterschlupf zu machen.

Säugetier - Igel

  • Igel gehören zur Gruppe der Säugetiere, die sich durch die Produktion von Milchdrüsen zur Aufzucht ihrer Nachkommen auszeichnen.
  • Gemeinsame Merkmale von Säugetieren sind unter anderem eine Warmblütigkeit, Fellbedeckung und die Geburt lebender Jungtiere.
  • Fortpflanzung und Aufzucht von Nachkommen sind charakteristische Merkmale säugetierischer Lebensweise, die auch bei Igeln zu beobachten sind.
  • Säugetiere spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem, da sie oft als Beutetiere dienen oder als Räuber andere Arten regulieren.

Arten

  • Weltweit gibt es mehrere Igelarten, von denen einige der bekanntesten die europäischen, afrikanischen und asiatischen Arten sind. Jede Art hat ihre eigenen spezifischen Merkmale und Lebensräume, doch die meisten teilen ähnliche Verhaltensweisen und Diäten.

Geräusche

  • Igel sind überraschend laut für ihre Größe. Während sie im Unterholz nach Nahrung suchen, erzeugen sie ein deutliches Rascheln.
  • Finden sie etwas Essbares, kann man sie oft schmatzen hören
  • Beim Knacken von Schneckenhäusern und dem Brechen von Insektenpanzern entstehen ebenfalls hörbare Geräusche.
  • Die größte Lautstärke produzieren Igel jedoch, wenn sie auf andere Igel treffen, sei es aus Streitgründen oder zur Paarung. In solchen Situationen können sie keckernde Laute ausstoßen und bei Konfrontationen sogar fauchen und kreischen.

Lebensraum

  • Igel brauchen kleinteilige Strukturen wie Gebüsche und Gehölze, in denen sie ausreichend Futter und Versteckmöglichkeiten finden.
  • Die Intensivierung der Landwirtschaft und die damit einhergehende Reduzierung der Lebensräume beeinträchtigt die Existenzgrundlage der Igel stark.
  • Wegen den Herausforderungen in ländlichen Gebieten sind Igel in städtischen Siedlungsbereichen immer häufiger anzutreffen. In naturnahen Gärten und Parks finden sie die benötigte Strukturvielfalt. Diese urbanen Gebiete bieten ihnen Nahrung, Unterschlupf und Nistmöglichkeiten.
  • In der Stadt sind die Reviere der Igel kleiner als auf dem Land. Dies liegt an der geringeren Dichte an geeigneten Lebensräumen und der Verfügbarkeit von Nahrung in urbanen Umgebungen.
  • Urbane Igel passen sich an die Nähe des Menschen an und bauen ihre Nester oft in unmittelbarer Nähe zu menschlichen Wohnbereichen. Beliebte Orte sind Gebüsche an Hauswänden oder verborgene Plätze unter Abdeckungen und in Gärten. Oft bleiben sie unbemerkt, da sie vorwiegend nachtaktiv sind und sich tagsüber in ihren Nestern verstecken.

Igelstationen

  • Die Auswahl geeigneter Lebensräume für Igel ist entscheidend für ihr Überleben und ihre Fortpflanzung.
  • Anpassungsfähigkeit an städtische Umgebungen ermöglicht es den Igeln, auch in urbanen Gebieten zu überleben, solange sie geeignete Strukturen und Nahrungsquellen finden.
  • Die Suche nach Nahrung und Verstecken ist eine lebenswichtige Aktivität für Igel, die sich durch ihre Umgebung bewegen, um ihre Bedürfnisse zu erfüllen.
  • Naturschutzmaßnahmen, die darauf abzielen, Lebensräume zu erhalten und zu verbessern, sind entscheidend für den Schutz und das Wohlergehen von Igelpopulationen.

Lebenserwartung

  • In freier Wildbahn leben Igel durchschnittlich 2 bis 5 Jahre.
  • Ihre Lebensspanne hängt von verschiedenen Faktoren wie Umweltbedingungen, Raubdruck und Zugang zu Nahrung ab.

Fortpflanzung und Geburt von Igelbabys

  • Die Paarungszeit der Igel erstreckt sich in der Regel von Mai bis August. Während dieser Zeit werden die sonst eher einzelgängerischen Tiere aktiver in der Suche nach Partnern.
  • Das Paarungsverhalten ist einzigartig und oft lautstark. Männliche Igel umkreisen die Weibchen und versuchen, ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen, was manchmal mit Geräuschen wie Schnauben oder Grunzen verbunden ist.
  • Die Tragzeit bei Igeln beträgt etwa 35 bis 40 Tage. Ein Weibchen bringt in der Regel 4 bis 5 Jungtiere zur Welt, die blind und hilflos sind. Ihre Stacheln sind bei der Geburt weich und unter der Haut verborgen, um die Mutter nicht zu verletzen.
  • Die Jungtiere öffnen ihre Augen nach etwa 14 Tagen. Die Mutter kümmert sich allein um die Aufzucht, indem sie die Jungen säugt und wärmt. Nach etwa vier Wochen beginnen die Jungen, feste Nahrung zu sich zu nehmen, und mit sechs bis acht Wochen sind sie selbstständig.

Nahrung des Igels

  • Igel sind Allesfresser mit einer Vorliebe für Insekten. Zu ihrer Hauptnahrung gehören Laufkäfer, Raupen von Nacht- und Tagfaltern, Regenwürmer und Schnecken. Sie ergänzen ihre Ernährung gelegentlich mit Spinnen, Vogeleiern und kleinen Säugetieren.
  • Während Igel auch Fallobst fressen, zielen sie dabei vor allem auf die darin enthaltenen Würmer und Maden ab. Dieses Verhalten unterstreicht ihre Präferenz für proteinreiche Nahrung.

Der Winterschlaf

  • Vorbereitung - Im Herbst fressen Igel verstärkt, um Fettreserven aufzubauen, die für den Winterschlaf notwendig sind.
  • Dauer - Der Winterschlaf dauert in der Regel von November bis März/April, abhängig von der Wetterlage und den regionalen Bedingungen.
  • Ort - Igel wählen für den Winterschlaf geschützte Orte wie Laubhaufen, Holzstapel oder speziell gebaute Nester, um sich vor der Kälte und Fressfeinden zu schützen.

Gefahren für den Igel

  • Straßenverkehr: Eines der größten Risiken für Igel stellt der Straßenverkehr dar. Viele Igel werden beim Überqueren von Straßen überfahren, besonders in städtischen und vorstädtischen Gebieten
  • Garten- und Landschaftsgestaltung: Engmaschige Zäune, Mähroboter, Pestizide und Insektizide in Gärten können für Igel tödlich sein. Zudem führen fehlende natürliche Verstecke und Nistplätze zu einem Rückgang der geeigneten Lebensräume.
  • Vernichtung von Lebensräumen: Die Zerstörung und Fragmentierung von Lebensräumen durch Landwirtschaft, Bauaktivitäten und Urbanisierung verringert die verfügbaren Lebensräume und Nahrungsquellen für Igel.
  • Klimawandel: Veränderte Wetterbedingungen beeinflussen die Verfügbarkeit von Nahrung und die Winterschlafmuster der Igel.
  • Natürliche Feinde: Fressfeinde wie Füchse, Dachse und Greifvögel stellen eine natürliche Bedrohung dar, insbesondere für junge und schwächere Igel.
  • Krankheiten und Parasiten: Igel sind anfällig für verschiedene Krankheiten und können von Parasiten wie Flöhen und Zecken befallen werden.

Funfacts zum Igel

  • "Anointing", bei dem Igel schaumigen Speichel auf ihre Stacheln verteilen.
  • Überraschend gute Schwimmer und Kletterer.
  • Können in einer Nacht mehrere Kilometer zurücklegen.
  • Besitzen 36-44 Zähne. Ist für ihre Größe erstaunlich viel
  • National Hedgehog Day: 21. Februar als Schutz- und Bewusstseinstag.

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